Korpuslinguistische Perspektiven auf Merkel und Steinbrück

Posted on 19th Juli 2013 in Politik

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Auf polittrend.de habe ich versucht, die rhetorischen Unterschiede zwischen Merkel und Steinbrück herauszuarbeiten.

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Peer Steinbrücks Lieblingsphrasen

Posted on 8th Juli 2013 in Fachsprachen, n-Gramme, Politik

Politik ist Kommunikation. Und nicht nur das: Damit Politiker mit ihrer Deutung der Wirklichkeit möglichst viele Wähler und Wählerinnen erreichen, müssen sie in leichter Variation immer wieder das Gleiche sagen. Der politische Sprachschatz stellt eine große Reihe sprachliche Matritzen bereit, in die (vermeintlich) öffentlichkeitstauglich unterschiedlichste Inhalte verpackt werden können. Wir haben 87 Reden von Peer Steinbrück auf sprachliche Ready-mades untersucht, auf Versatzstücke, die der Kanzlerkandidat der SPD immer wieder verwendet.
Die folgende Tabelle zeigt die Distribution jener Phrasen, derer sich Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in seinen Reden am häufigsten bedient. Für die Analyse wurden die Reden in fünf gleich lange Teile gesplittet und die Phrasen jeweils jenem Teil zugeordnet, in dem sie am häufigsten auftraten. Die blauen Balken zeigen die normalisierte relative Frequenz des Auftretens einer Phrase im jeweiligen Redeteil.



Leider scheint das Wahlkampfteam von Peer Steinbrück nicht viel von Open Data zu halten. Auf der Kampagnenwebsite findet sich nur eine kleine Auswahl all jener Reden, die der Kanzlerkandidat Woche für Woche hält.


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Wahlprogramme in korpuslinguistischer Perspektive

Posted on 5th Juli 2013 in Kollokationen, Politik

Für ein Blog, das die Bundestagswahl aus linguistischer Perspektive begleiten soll, habe ich zusammen mit meinem Kollegen Noah Bubenhofer die Wahlprogramme der Parteien aufbereitet.



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Einerseits als um ein Lexem gruppierte Kollokationsgraphen: Hier kann man vergleichen, wie die CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP und Piraten zentrale Begriffe verwenden.



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Andererseits als Rhizome: Im Quiz müsst ihr raten, welcher Kollokationsgraph zu welcher Partei gehört. Viel Spaß!


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Sigmar Gabriel und die rote Linie des digitalten Totalitarismus

Posted on 4th Juli 2013 in Politik, Terrorismus, Überwachung und Sicherheit

Liebe Freunde der Sicherheit,

der Schutz von Persönlichkeitsrechten im Netz, die Integrität des Netzes selbst und die Transparenz der Datenverwendung und der Ausschluss der Indienstnahme von Netzbetreibern durch Geheimdienste sind die roten Linien, die nicht missachtet werden dürfen.

Das schreibt der Inhaber des Tim-Berners-Lee-Ordens für besondere Verdienste um das freie Internet, Datenschutzextremist, Netzversteher und Twitter-Account-Inhaber Sigmar Gabriel in einem blitzgescheiten Gastbeitrag in der FAZ. Darin erklärt er, dass die Idee individueller Freiheitsrechte für ihn Teil der Wertegemeinschaft Europa sei, die es gegen einen übermächtigen Zugriff des Staates (und des Marktes) zu schützen gelte. Klug warnt er vor einem „digitalen Totalitarismus“ verstanden als die Domestizierung von Menschen zu willigen Konsumenten und unkritischen Bürgern durch ihre Vorausberechenbarkeit anhand ihrer Datenspuren.

Potzblitz! Das musste mal gesagt werden! Gut, dass Sigmar Gabriel auch im Bundestag für das freie Netz, für Bürgerrechte im digitalen Raum, für Datensparsamkeit und gegen die Indienstnahme von Netzbetreibern für polizeiliche und geheimdienstliche Zwecke kämpft! Hier ein kleiner Überblick über sein Abstimmungsverhalten zu den Themen Netzsperren, Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung und Bestandsdatenauskunft.


Datum Gesetz Drucksache Abstimmungs-
verhalten
Kommentar
09.11.2007 Gesetzes zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG (Vorratsdatenspeicherung) Drucksache 16/5846 Zustimmung Am 2. März 2010 für verfassungswidrig erklärt wegen Verstoß gegen Art. 10 Abs. 1 GG
12.11.2008 Entwurf eines Gesetzes zur Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus durch das Bundeskriminalamt (BKA-Gesetz) Drucksache 16/10121 und Drucksache 16/10822 Zustimmung Teile der SPD-Fraktion lehnten den Gesetzentwurf wegen datenschutzrechtlicher Bedenken ab, darunter auch prominente Fraktionsmitglieder wie Herta Däubler-Gmelin
18.06.2009 Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen (Zugangserschwerungsgesetz – ZugErschwG) Drucksache 16/12850 Zustimmung Seit 29. Dezember 2011 außer Kraft
21.3.2013 Gesetz zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes und zur Neuregelung der Bestandsdatenauskunft Drucksache 17/12034 nicht beteiligt Zustimmung der SPD-Fraktion


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